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Å Ödekyrka 2018
Å Ödekyrka 2018 | Foto: GuidebookSweden (CC BY-SA 4.0)
Mini-Map of Sweden with marker at Norrköpings Kommun

Å Ödekyrka

Mittelalterliche Kirchenruine bei Å

Å Ödekyrka ist die Ruine einer aus dem 13. Jahrhundert stammende Kirche. Sie steht rund 25 Kilometer südöstlich von Norrköping außerhalb des Kirchdorfes Å an der Südseite der Halbinsel Vikbolandet.

Nähert man sich der Å Ödekyrka wundert man sich ein wenig, warum die Ruine der uralten Kirche ungewöhnlich weit vom nächstgelegenen Dorf entfernt steht. Die nur rund 300 Meter von der Meeresbucht Slätbaken entfernte Ruine war jedoch nie die Dorfkirche von Å, sondern gehörte im Mittelalter zum benachbarten Krongut Ring am Ufer der Bucht.

Unmittelbar am Krongut befand sich ein wichtiger Hafen, dessen ehemaliges Hafenbecken noch heute erkennbar ist. Die Schotterstraße, die vom Ufer herauf und an der Kirchruine vorbei führt, war im späten Mittelalter eine wichtige Handelsstraße nach Söderköping nachdem der dortige Hafen aufgrund der Landhebung unbrauchbar geworden war.

Die Ruine der für die damalige Zeit verhältnismäßig großen Kirche besteht aus den beiden vollständig erhaltenen Giebelwänden, der beschädigten südlichen Längswand und dem eingestürzten Mauerwerk der nördlichen Wand. Bis 1846, dem Jahr in dem eine neue Kirche in Å geweiht wurde, war die alte Kirche über viele Jahrhunderte das Gotteshaus für die großflächige Kirchengemeinde.

Der Untergang der alten Kirche in Å

Nachdem die alte Kirche geräumt und einige der mittelalterlichen Kirchenschätze, wie ein Kruzifix, das Taufbecken, ein Madonnenbild sowie mehrere Epitaphe aus dem 16. Jahrhundert den Weg in die neue Kirche gefunden hatten, überließ man das alte Gemäuer mehr oder weniger seinem Schicksal. Vielleicht wäre das mittelalterliche Bauwerk heute noch erhalten, wenn nicht 1878 ein Brand sein Schicksal besiegelt hätte.

Verursacher war ein junger, etwas verträumter Knecht, der in der Nähe Laub geharkt hatte, das er dann verbrannte. Beim Ablöschen des abgebrannten Blätterhaufens übersah er zunächst, dass das angrenzende Gras Feuer gefangen hatte und sich in Richtung Kirche ausbreitete. Als er es endlich bemerkte, war es für die Kirche schon zu spät und sie brannte bis auf die Mauern nieder. Danach dauerte es fast 100 Jahre, bis man den Charme der Ruine wieder entdeckte und schließlich 1973 die alten Mauern sicherte und die Ruine konservierte.

Kurioses Rund um die Kirchengeschichte

An der Kirche sind noch einige der alten Gräber des früheren Friedhofes erhalten. Dort befindet sich eine Gedenktafel für den Schuhmacher Jon Andersson, der dort begraben ist und angeblich 147 Jahre alt geworden ist. Nach den Angaben auf der Tafel wurde er 1582 auf dem Hof Kåverö geboren und starb 1729 im Armenhaus. Wenn die Angaben tatsächlich stimmen, wäre er der bisher älteste Mensch weltweit gewesen - und sein biblisches Alter wird nicht nur auf dieser Tafel erwähnt, sondern findet sich auch in zahlreichen historischen Schriften und Aufzeichnungen.

Ein weiteres denkwürdiges Ereignis im Zusammenhang mit der Kirche handelt von dem wertvollen Flügelaltar und entspricht nachweislich der Wahrheit. Das wertvolle Objekt, eine norddeutsche Arbeit aus dem Mittelalter, war eigentlich für die neue Kirche in Å vorgesehen. Stattdessen verkaufte der dortige Pfarrer den Kunstschatz illegal für 75 Kronen an einen Bildhauer. Der versuchte, den Flügelaltar in Köln zu verkaufen, was aber nicht gelang. Wieder zurück, kaufte das historische Museum den kirchlichen Kunstschatz auf, der heute im Östergötlands Museum in Linköping ausgestellt ist.

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