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Stenshuvuds Nationalpark 2013
Stenshuvuds Nationalpark 2013 | Foto: GuidebookSweden (CC BY-SA 4.0)
Mini-Map of Sweden with marker at Simrishamns Kommun

Stenshuvuds Nationalpark

Schwedens südlichster Nationalpark

Stenshuvuds Nationalpark ist der südlichste schwedische Nationalpark. Er befindet sich am und auf dem markanten Urberg Stenshuvud (Steinernes Haupt) unmittelbar an der Küste südlich von Kivik in der Nordhälfte der Gemeinde Simrishamn.

Der Nationalpark umfasst eine Fläche von 400 Hektar, einschließlich 80 Hektar des angrenzenden Meeresgebietes an der Küste der schönen Landschaft Österlen im Südosten der Provinz Skåne. Der mächtige Berg Stenshuvud als Namensgeber des Stenshuvuds Nationalpark ragt 97 Meter hoch aus der ansonsten von sanften Hügeln und Dünen geprägten Landschaft.

Der Stenshuvud

Der schroff zum Meeresufer abfallende Stenshuvud ist ein sogenannter Restberg, der nur noch aus den Urgesteinen Gneis und Porphyr besteht, während die weicheren Gesteinsarten im Laufe der Erdgeschichte durch Erosion abgetragen wurden. Er bildet den dramatischen Abschluss des Linderödsåsen, einer bis zu 200 Meter hohen tektonischen Verwerfung, die über eine Länge von rund 60 Kilometer vom Gebiet der Gemeinde Höör in südöstliche Richtung bis hinunter an die Küste verläuft.

Auf dem Gipfel des Stenshuvud gibt es drei Aussichtspunkte, die jeder für sich genommen einen anderen herrlichen Blickwinkel über die Küste und die umgebende Landschaft bietet. Als höchster Punkt bietet der nördliche Gipfel den weitesten Ausblick über die Hanöbucht, bei klarem Wetter lässt sich sogar die dänische Insel Bornholm als blaue Silhouette am Horizont erkennen.

Das gesamte Gebiet des Stenshuvuds Nationalpark ist nicht nur von hohem geologischen und wegen seiner großen Artenvielfalt botanischem Wert, sondern auch eine uralte Kulturlandschaft. So befinden sich in der südlich des Berges gelegenen Heidelandschaft die Überreste fossiler Äcker sowie eines steinzeitlichen Steinkammergrabes und unterhalb des Berggipfels zeugen die Reste alter Ringmauern von einer uralten Burg aus der Völkerwanderungszeit.

Überall stößt man auf alte Hohlwege und Mauern aus aufgelesenen Steinen, die im Laufe der Jahrhunderte zur Abgrenzung der Weidegründe angelegt wurden. Noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts war die Landschaft am Berg durch die Beweidung deutlich offener und die heute überwiegend aus Buchen und Hainbuchen bestehende Bewaldung entstand erst im Laufe des 20. Jahrhunderts.

Flora & Fauna des Nationalparks

Die große Artenvielfalt innerhalb des Nationalparks Stenshuvud ist vor allem darauf zurückzuführen, dass auf begrenztem Raum nahezu alle landschaftlichen Entwicklungsstadien, vom dichten Wald bis zur offenen Landschaft, vorkommen. Um diese Artenvielfalt auf Dauer zu erhalten, werden ausgewählte Teile des Nationalparkgeländes von Frühjahr bis Herbst weiterhin beweidet.

Der Boden des Buchenwaldes beginnt im Frühjahr in den Farben zahlreicher Frühblüher wie Hohler Lerchensporn (Corydalis cava), Buschwindröschen (Anemone nemorosa) und Leberblümchen (Hepatica nobilis) zu leuchten. In feuchten und schattigen Bereichen bedecken ganze Teppiche aus Bärlauch (Allium ursinum) den Waldboden. Im Sommer blühen dort Kuckucks-Lichtnelke (Silene flos-cuculi), Gemeines Fettkraut (Pinguicula vulgaris) und Echtes Mädesüß (Filipendula ulmaria) und auf den kalkhaltigeren Böden gedeihen Orchideenarten wie Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis) und Fleischfarbenes Knabenkraut (Dactylorhiza incarnata).

Im starken Kontrast zum Buchenwald steht die westlich des Stenshuvud gelegene sandige Heidelandschaft. Zwischen den dichten Teppichen mit Heidekraut, die im Herbst ihre leuchtende Farbenpracht entfalten, blühen im Sommer unter anderem Traubige Graslilie (Anthericum Liliago), Gewöhnliche Kuhschelle (Pulsatilla vulgaris) und Sand-Thymian (Thymus serpyllum).

Ähnlich vielfältig wie die Flora ist die Fauna im Nationalpark Stenshuvud. Im Wald leben Rehe, Dachse, Füchse, Eichörnchen, Mauswiesel (Mustela nivalis), Gelbhalsmaus (Apodemus flavicollis) und die seltene Haselmaus (Muscardinus avellanarius). Neben zahlreichen Singvögeln trifft man dort auf Grünspechte (Picus viridis), Kleinspechte (Dryobates minor) und Schwarzspechte (Dryocopus martius), die durch die im Totholz abgestorbener Bäume lebenden Insektenlarven einen reich gedeckten Tisch vorfinden.

An sonnigen Plätzen halten sich Ringelnattern (Natrix natrix), Kreuzottern (Vipera berus), Zauneidechsen (Lacerta agilis) und Salamander auf und über den Heideflächen hört man den Gesang von Karmingimpel (Carpodacus erythrinus), Baumpieper (Anthus trivialis) und dem farbenfrohen Pirol (Oriolus oriolus).

Den Nationalpark Stenshuvud entdecken

Durch den Nationalpark führen fünf farblich markierte Rundwanderwege mit Längen zwischen 500 Metern und vier Kilometern, die sich zum Teil überschneiden. Zugleich führt die vierte Etappe des Fernwanderweges Skåneleden durch den Stenshuvuds Nationalpark.

Der Haupteingang des Nationalparks befindet sich an der Südseite des Stenshuvud zusammen mit einem großen Parkplatz und dem Besucherzentrum Naturum Stenshuvud, das jede Menge wissenswerte Informationen über den Nationalpark bereit hält. Dort gibt es einen Kiosk, Toiletten, eine große Wiese mit Picknicktischen sowie zwei überdachte Unterstände. Nur 500 Meter östlich des Parkplatzes liegt der schöne Badestrand Stenshuvuds Strand. Der Weg dort hinunter ist relativ breit, gut befestigt und mit Rollstühlen und Kinderwagen befahrbar – besitzt aber ein deutliches Gefälle.

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