Für die grundlegende Funktion dieser Website nutzen wir so wenig Cookies wie möglich. Nur wenn du damit einverstanden bist, kommen auch Cookies für erweiterte Funktionen, Nutzungsanalysen oder Marketingzwecke zum Einsatz.
Alle Cookies zulassen
Cookie Einstellungen
Kungstornet & Nyköpingshus 2020
Kungstornet & Nyköpingshus 2020 | Foto: Stefanie Schlosser
Mini-Map of Sweden with marker at Nyköpings Kommun

Nyköpingshus & Kungstornet

Museum & Burgruine in Nyköping

Nyköpingshus & Kungstornet, der mächtige Königsturm und die Ruine der einstigen Königsburg Nyköpingshus am Rand der Innenstadt von Nyköping beherbergen ein Museum, das die spannende Geschichte der Burg und von ihrer wichtigen Rolle innerhalb der schwedischen Geschichte erzählt.

Auf drei Stockwerken im viergeschossigen Kungstornet auf Nyköpinpshus befinden sich, flankiert von verschiedenen Wechselausstellungen, drei große Dauerausstellungen des nahe gelegenen Sörmlands Museum. Die Reise in die Vergangenheit der Burg beginnt in der zweiten Etage des Turmes und führt zurück zu den Funktionen, die die alte Burg während des 19. Jahrhunderts innehatte. Zu jener Zeit war Nyköpingshus jedoch in etwa schon die Ruine, wie man sie heute kennt, da große Teile des prächtigen königlichen Renaissanceschlosses dem großen Stadtbrand von 1665 zum Opfer gefallen waren.

Ausstellungen zur Geschichte von Nyköpingshus

Das frühere Torhaus und der Haupteingang des Schlosses hatten den Brand ganz gut überstanden und wurden im 19. Jahrhundert als Bezirksgefängnis genutzt. Die Ausstellung berichtet über die damaligen Haftbedingungen und die Inhaftierten, die wegen unterschiedlicher Delikte einsaßen. Dabei war es eine bunte Mischung von Tätern, die ohne besondere räumliche Trennung ihre Strafen verbüßten – Mörder, Räuber und Diebe gemeinsam mit Landstreichern, Schwarzbrennern, Deserteuren oder Händlern, die verdorbenen Fisch verkauft hatten.

Die Ausstellung berichtet auch über das sogenannte Arbeitshaus, eine Art Erziehungslager, das sich zu jener Zeit auf dem Burggelände befand. Es werden die Geschichten verschiedener Insassen und ihrer "Vergehen" erzählt, die noch im 19. Jahrhundert als Anlass ausreichten, um die Betroffenen unter staatlicher Obhut durch Arbeit zu ordentlichen Mitgliedern der Gesellschaft zu formen. Der Personenkreis reichte dabei von Kindern, die als faul galten, vagabundierenden Waisenkindern, geistig Behinderten über "arbeitsscheue Personen" oder ledige Mütter bis hin zu Prostituierten – kurzum, alle Personen die irgendwie aus dem Raster der gesellschaftlichen Konventionen fielen.

Die Ausstellung im dritten Turmgeschoss unter dem Titel Schack och makt (Schach und Macht) hat das Leben im mittelalterlichen Sörmland sowie die damaligen Macht- und Ränkespiele der Mächtigen im Dunstkreis der Burg Nyköpingshus zum Thema. Im 14. Jahrhundert, als Schweden noch ein kleines katholisches Land am Rand Europas war, arbeitete die überwiegend bäuerliche Bevölkerung nicht nur für ihr täglich Brot, sondern auch für ihr Seelenheil. Man ging regelmäßig in die Kirche und beachtete die kirchlichen Feiertage, von denen der Kalender jener Zeit ebenso viele wie Werktage aufwies, um den ewigen Qualen der Hölle zu entgehen.

In diesem Klima spielten Hochadel, Klerus und Großgrundbesitzer ihre Machtspiele fast wie Schachspieler und übertrafen sich gegenseitig in geschickten oder hinterhältigen Zügen, um ihre Machtinteressen durchzusetzen. Die Ausstellung erzählt von der Zeit, als Nyköpingshus zu den mächtigsten Festungen in Schweden gehörte und die Stadt neben Stockholm zweite Hauptstadt des Reiches war – je nachdem, wo der aktuelle König gerade residierte.

Ein weiteres großes Ausstellungsthema ist das berüchtigte Gastmahl von Nyköping, das um Weihnachten 1317 stattfand. Nachdem die drei Königssöhne Birger, Erik und Valdemar jahrelang mit allen Mitteln um die Vormachtstellung im Reich gerungen hatten, gelang Birger mit einer List der entscheidende Schlag. Unter dem Vorwand, sich mit seinen Brüdern aussöhnen zu wollen, lud Birger sie zu Weihnachten auf Nyköpingshus ein. Nach üppigem Festgelage ließ er sie nachts im Schlaf überwältigen, im tiefsten Kerker der Burg in Ketten legen und dort verhungern.

Einen einmaligen Einblick in das mittelalterliche Sörmland und das Leben auf der Burg liefern die Berichte des Vogtes Barnekow, die in der Ausstellung gezeigt werden. Barnekows Aufschreibungen beginnen im Jahr 1365 und beschreiben detailliert alle Ereignisse der damaligen Zeit – sogar, was es Woche für Woche auf der Burg zu essen gab. Der sogenannte Rezess von Nyköping, ist ebenfalls Teil dieser Ausstellung. Dieser politische Vertrag wurde 1396 von den Regierenden Schwedens, Norwegens und Dänemarks geschlossen und bestimmte, dass der ein Jahr später unter dem Namen Kalmarer Union erfolgte Zusammenschluss der drei nordischen Staaten von einem gemeinsamen König regiert werden solle.

Die Verwandlung zum Prunkschloss

Im vierten und damit obersten Stockwerk des Kungstornet befindet sich die Ausstellung über das Leben von Herzog Karl (1550 – 1611), jüngster Sohn von König Gustav Vasa und späterer König Karl IX. Im Alter von zehn Jahren erhielt Karl den Titel Herzog von Södermanland, Närke und Värmland und erbte Nyköpingshus von seinem mächtigen Vater. Im Erwachsenenalter zeigte sich Karls Hang zum Luxus und wie man auf Bildern in der Ausstellung sehen kann, legte er sehr viel Wert auf sein Äußeres und war stets nach der neuesten Mode gekleidet. Nyköpingshus, das zu Beginn seiner Herrschaft eine Burg mit deutlich sichtbaren Wurzeln aus dem 12. Jahrhundert war, war dem Herzog sehr bald zu unmodern und er ließ die Burg zum luxuriösen Schloss umbauen. Wie umfänglich die Verwandlung war, kann man sehr plastisch an den Modellen in der Ausstellung sehen.

Da das Prunkschloss 1665 ein Raub der Flammen wurde, sind leider nur noch wenige Originalstücke aus dem luxuriösen Hausstand in der Ausstellung zu sehen. Dazu zählen kostbare Weingläser, aus denen Karl seinen aus Deutschland importierten Wein zu trinken pflegte und die die ältesten Gläser sind, die in Schweden hergestellt wurden – Karl hatte eigens einen Glasbläser aus Heidelberg engagiert, der sie vor Ort in Nyköping herstellte.

Museumsladen und Café

Im zweiten Stockwerk des Turmes befinden sich die Rezeption und ein Museumsladen. Das Sortiment des Ladens besteht neben typischen Souvenirs unter anderem aus Büchern zur Geschichte des Schlosses und der Stadt sowie aus Nachbildungen historischer Gegenstände wie dem Weinglas von Herzog Karl. Das Café des Museums befindet sich im Hauptgebäude des Sörmlands Museum, das sich rund 300 Meter südlich des Schlosses befindet.

Das Außengelände und der Innenhof des Schlosses sind für Rollstühle zugänglich, das Museum im Kungstornet allerdings nicht, da der Turm nicht über einen Aufzug verfügt.

Nyköpingshus & Kungstornet: Öffnungszeiten & Eintrittspreise

Heute geschlossen

Öffnungszeiten

1. Januar – 31. Mai
Sonntag: 10:00 – 16:00
1. Juni – 31. August
Montag – Sonntag: 11:00 – 17:00
1. September – 31. Dezember
Sonntag: 10:00 – 16:00
Der Eintritt ist kostenlos

Eintrittspreise

Ganzjährig
Normalpreis: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
0 SEK

Stand: 06/2022 | Angaben ohne Gewähr.

Ähnliche Reiseziele in der Nähe