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Mini-Map of Sweden with marker at Södermanlands Län

Södermanlands Län

Südöstliches Mittelschweden

Die Provinz Södermanlands Län erstreckt sich über das Gebiet südlich des Mälarsees und der Metropolregion Stockholms Län an der schwedischen Ostküste und bildet den südöstlichen Teil Mittelschwedens (Svealand).

Die Provinz Södermanlands Län grenzt mit ihrer Nordseite an die Provinzen Västmanlands Län, Uppsala Län sowie Stockholms Län und im Süden an die südschwedische Provinz Östergötlands Län. Die westliche Begrenzung bilden die Provinz Örebro Län sowie der Hjälmaren als viertgrößter See Schwedens.

Södermanlands Län ist in weiten Teilen deckungsgleich mit dem Gebiet der historischen Landschaft Södermanland, in der Kurzform Sörmland genannt. Der Name leitet sich ab von Södermannens land und meint das Land der Menschen, die südlich des Mälartales leben. Lediglich der nordöstliche Abschnitt der historischen Landschaft gehört zum Gebiet der heutigen Provinz Stockholms Län.

Södermanland in Zahlen

Mit knapp 6.100 Quadratkilometern Fläche ist Södermanlands Län etwas kleiner als die meisten ihrer Nachbarprovinzen und wird von rund 300.000 Menschen bewohnt. Die Bevölkerungsdichte beträgt zwar mit fast 50 Einwohnern je Quadratkilometer mehr als das Doppelte des Landesdurchschnitts, liegt aber trotz der räumlichen Nähe zur Großstadtregion Stockholm gerade mal bei einem Siebtel der dortigen Bevölkerungsdichte.

Landschaftlich gesehen ist Södermanland ein Flachland, das von einem ständigen Wechselspiel aus Wäldern, Mooren, Seen und landwirtschaftlichen Flächen sowie flachen Tälern und felsigen Hügeln geprägt ist, wobei keine Erhebung höher als 200 Meter ist. Über 50 Prozent der Fläche sind bewaldet, rund 20 Prozent werden landwirtschaftlich genutzt und die mehr als 800 Seen bedecken über 10 Prozent der Region.

Vor der stark zerklüfteten Küste dehnt sich der aus rund 3.000 kleinen und großen Inseln bestehende Inselarchipel des Sörmländischen Schärengartens aus. Über 160 Naturschutzgebiete repräsentieren besondere oder schützenswerte Teile der regionalen Flora und Fauna und der 1.000 Kilometer lange Fernwanderweg Sörmlandsleden führt mit 100 Etappen als großer Rundwanderweg durch beinahe jeden Winkel der Provinz.

Geschichtliches zu Södermanland

Die Region war auch noch nach der letzten Eiszeit vom Wasser der Ostsee bedeckt und wurde erst durch die einsetzende Landhebung allmählich bewohnbar. Im Vergleich zu anderen Gegenden in Schweden setzte daher die Besiedelung in Södermanland später, nämlich erst in der mittleren Steinzeit ein. Aufgrund der guten Infrastruktur durch die zahlreichen natürlichen Wasserwege bildeten sich frühgeschichtliche Siedlungsschwerpunkte, ähnlich wie im benachbarten Mälartal.

Södermanlands Län verfügt daher über reiche archäologische Funde aus der Stein- und Bronzezeit und ein sehr hohes Aufkommen von Grabhügeln, Steinsetzungen, Runensteinen und frühgeschichtlichen Ruinen. Des weiteren befinden sich in der Region mehr als 400 herrschaftliche Landsitze und Schlösser, von denen die meisten während der schwedischen Großmachtzeit im 17. Jahrhundert entstanden, als sich in der ländlichen Umgebung viele Adelige und politische Amtsträger in überschaubarer Distanz zur Hauptstadt Stockholm niederließen.

Das bekannteste dieser Schlösser ist ohne Zweifel Schloss Gripsholm, das zu den schönsten Schlössern Schwedens gezählt wird und nicht zuletzt durch den gleichnamigen Roman von Kurt Tucholsky weltbekannt wurde. Eine weitere große Touristenattraktion in der Kategorie der Schlösser ist der ehemalige Landsitz Julita Gård. Der aus der Jahrhundertwende stammende Gutshof gehört mit mehr als 300 historischen Gebäuden – darunter als Kinderattraktion das Haus der Buchfiguren Pettersson & Findus – zu den größten Freilichtmuseen der Welt.

Städte in Södermanlands Län

Größte Stadt in Södermanlands Län ist Eskilstuna, deren Namen auf den englischen Mönch Eskil zurückgeht, der im 11. Jahrhundert im damaligen Ort Tuna einen Bischofssitz errichtete und mit der Christianisierung der Region begann. Ab dem 17. Jahrhundert wurde Eskilstuna zum Schwerpunkt der Metallindustrie in der Region, von deren Historie heute schöne alte Industriegebäude und Museen erzählen.

Hauptstadt und zweitgrößte Stadt der Provinz Södermalands Län ist die Küstenstadt Nyköping, die um 1260 die Stadtrechte erhielt und zu den ältesten Städten in Schweden gezählt wird. Sie war bereits im Mittelalter ein wichtiger Handelshafen und im 14. Jahrhundert neben Stockholm ein derart großes innenpolitisches Machtzentrum, dass sie zeitweise quasi die Bedeutung einer zweiten Hauptstadt besaß.

Auf ihrer Burg Nyköpingshus, heute Museum, wurde 1396 mit dem Rezess von Nyköping einer der wichtigsten historischen Verträge in Nordeuropa geschlossen. Dieser Vertrag besagte, dass der nur ein Jahr später erfolgte Zusammenschluss der Königreiche Schwedens, Norwegens und Dänemarks zur sogenannten Kalmarer Union (1397 – 1523) von einem gemeinsamen König regiert wurde.

Drittgrößte Stadt der Provinz ist die relativ junge Stadt Katrineholm, die sich erst im 19. Jahrhundert rund um einen Bahnhof entwickelte und heute über rund 25.000 Einwohner verfügt. Nächstgrößere Ortschaft ist die alte Bischofsstadt Strängnäs mit rund 15.000 Einwohnern. Sie ist vor allem bekannt als die Stadt, in der Gustav Vasa am 6. Juni 1523 (dem heutigen schwedischen Nationalfeiertag) vor dem Dom zu Strängnäs zum schwedischen König gewählt wurde.