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Ekebyhovs Slott 2012
Ekebyhovs Slott 2012 | Foto: Arild Vågen (CC BY-SA 3.0)
Mini-Map of Sweden with marker at Ekerö Kommun

Ekebyhovs Slott

Großes Holzschloss in Ekerö

Ekebyhovs Slott gilt allgemein als das größte Holzschloss in Schweden und steht in der Nähe des Stadtzentrums von Ekerö auf der Insel Ekerön im östlichen Mälarsee.

Streng genommen ist das um 1670 im Auftrag des legendären Feldmarschalls Carl Gustav Wrangel (1613 – 1676) gebaute Ekebyhovs Slott kein Schloss, sondern ein schlossähnliches Herrenhaus, was seiner Schönheit allerdings keinen Abbruch tut.

Die Architektur von Ekebyhovs Slott

Die Architektur des Holzschlosses folgt dem sogenannten Karolinsk Stil, einer Stilrichtung, die in Schweden während der Zeit des Barock entstand und eher mit der schwedischen Natur und den klimatischen Bedingungen harmonieren sollte, als die üppigen Formen des italienisch geprägten Barock. An größeren Bauwerken, wie auch am Ekebyhovs Slott, ist diese Stilrichtung am deutlichsten an der Dachform, einem Walmdach mit einer großen Dachlaterne zu erkennen.

Ekebyhovs Slott hat eine Grundfläche von 40 x 13,5 Meter, besitzt keinen Keller, sondern steht auf einem hohen Sockel aus Natursteinen. Das Holzschloss wurde in Blockbauweise aus massiven Holzbalken gebaut und von außen mit senkrechten Holzpaneelen verkleidet. Sein schlossartiges Aussehen erhält das Haus vor allem durch den großen mittigen Vorbau mit Ziergiebel und gezahnten Gesimsen sowie den aufgesetzten Halbsäulen und den Balustraden vor den drei großen Fenstern. Der herrschaftliche Ausdruck der Gebäudefront wird zusätzlich durch die große doppelseitige Eingangstreppe verstärkt.

Die inneren Werte von Ekebyhovs Slott

Im Erdgeschoss spiegeln die in jeweils unterschiedlichen Stilrichtungen des 17. bis zum 20. Jahrhunderts gestalteten Räume die Geschichte des Herrenhauses wieder. Den ersten Eindruck des Hauses vermittelt die Eingangshalle mit ihrer massiven Kassettendecke und dem großen offenen Kamin aus goldfarbenen Ziegeln sowie den aus dem Jahr 1898 stammenden Möbeln.

Links von der Eingangshalle befindet sich das sogenannte Rote Zimmer, dessen Türen, Decke und Wandpaneele aus rotgefärbtem Kiefernholz bestehen und 1898 mit Dekoren im Jugendstil bemalt wurden. Den stärksten Kontrast zum dominierende Rot bietet dabei ein weißer, fast raumhoher runder Kachelofen, der in einer Ecke des Raumes steht.

Das 18. Jahrhundert wird vom Grünen Salon repräsentiert, dessen Wände mit handgemalten Tapeten aus dem 18. Jahrhundert dekoriert sind. Der Raum besitzt ebenfalls einen großen raumhohen Kachelofen, der in diesem Fall rechteckig und mit bemalten weißen Kacheln verkleidet ist.

Der größte Raum im Erdgeschoss des Schlosses ist der Wrangelsche Saal, dessen Gestaltung noch aus dem 17. Jahrhundert stammt. Der Saal besitzt noch die originale Zimmerdecke, die ihre erstaunliche 3D-Wirkung einzig und allein durch die spezielle Bemalung in Grisaille-Technik erzielt. In einer Ecke des Saales steht ein großer, aus Sandstein gearbeiteter Kamin, der mit kunstvollen Steinmetzarbeiten verziert ist, die Szenen aus der griechischen Mythologie darstellen. Der Kamin steht seit der Erbauung des Schlosses dort und wurde von Feldmarschall Wrangel während des 30-jährigen Krieges als Kriegsbeute aus Prag mitgebracht.

Ekebyhovs Park und Gärten

Der an der Rückseite des Schlosses befindliche Park wurde im 17. Jahrhundert angelegt und zeigt heute verschiedene Arten der Gartengestaltung aus unterschiedlichen Epochen. Der älteste Teil des Parks besteht aus einem formalen französischen Barockgarten mit streng symmetrischen Formen. Im 18. Jahrhundert kam ein englischer Park mit verschlungenen Wegen und Wasserläufen hinzu und im 19. Jahrhundert wurden die großen solitär stehenden Bäume sowie ein kleiner Wald mit Buchen und anderen einheimischen Gehölzen gepflanzt.

Bereits im 17. Jahrhundert besaß das Schloss einen großen Obstgarten, der Anfang des 20. Jahrhunderts zu einer Baumschule mit 60.000 Pflanzen anwuchs, in der Apfel- und Birnbäume kultiviert wurden, die für den Obstanbau in Mittelschweden und anderen nordischen Regionen geeignet waren. Aus den Überbleibseln der Baumschule entstand 1998 mit den alten Bäumen die Apfel-Genbank Ekebyhov, die für den Erhalt von rund 50 alten Apfelsorten sorgt, die in Mittelschweden heimisch sind.

Ekebyhovs Slott heute

Ekebyhovs Slott und sein Schlosspark nebst rund 20 Nebengebäuden befindet sich seit 1980 im Besitz der Kommune Ekerö. Die Räumlichkeiten werden von verschiedenen kommunalen Institutionen für Tagungen und Schulungen genutzt und dienen, insbesondere an den Wochenenden, unterschiedlichen kulturellen Vereinen als Ort für Ausstellungen und andere Veranstaltungen.

Im Schloss befindet sich eine öffentliche Kantine, die die Räume im Erdgeschoss als Gasträume nutzt und Werktags zwischen 11:00 und 13:00 Uhr preiswerte warme Mahlzeiten und ein Salatbuffet anbietet. An den Wochenenden dienen die Räume als Café, das wechselweise von den verschiedenen Vereinen organisiert wird.

Björkuddsvägen 107
178 34 Ekerö
59°16′57.7″N 17°48′52.6″E

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