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Naverstads Kyrka 2016
Naverstads Kyrka 2016 | Foto: Bulver (CC BY-SA 4.0)
Mini-Map of Sweden with marker at Tanums Kommun

Naverstads Kyrka

Mittelalterliche Kirche bei Östad

Die Naverstads Kyrka, wenige Kilometer außerhalb von Östad im Nordwesten der Gemeinde Tanums Kommun stammt aus dem späten 12. Jahrhundert und gehört zu den ältesten Kirchen in der historischen Provinz Bohuslän, die fortwährend genutzt werden.

Typisch für den mittelalterlichen Kirchenbau, besteht auch die Naverstads Kyrka aus einem rechteckigen Langhaus mit einem schmaleren und niedrigeren Chorraum. In diesem Fall vermutet man allerdings, dass Langhaus und Chorraum nicht zeitgleich gebaut wurden, da das Mauerwerk der beiden Gebäudeteile nicht miteinander verzahnt ist.

Im Laufe ihrer langen Geschichte erfuhr die Kirche verschiedene An- und Umbauten. So wurde 1669 ein Glockenturm an der westlichen Giebelwand gebaut, der allerdings während eines Erdbebens im Jahr 1736 schwer beschädigt wurde. Man baute den Turm wieder auf, aber als er nur zehn Jahre später durch einen Blitzschlag erneut zerstört wurde, baute man stattdessen den bis heute erhaltenen hölzernen Glockenstapel für die einzige, aus dem Mittelalter stammende Glocke der Kirche.

Die Deckengemälde der Naverstads Kyrka

Um 1730 wurden die mit Holz verkleidete Decke in Tunnelform im Chor und Langhaus eingebaut und 1731 vom deutschstämmigen Kirchenmaler Christian von Schönfeldt (1662 – 1742) mit prächtigen Deckengemälden dekoriert. Das Motiv unter der Decke des Altarraumes ist vom Pietismus beeinflusst und zeigt einen Wanderer durch das Leben voll Leiden und Prüfungen, aber auch Trost und Hilfe.

Das Motiv unter der Decke des Langhauses thematisiert das jüngste Gericht, wobei die Art der Ausführung ziemlich ungewöhnlich ist, da die Darstellungen nicht wie üblich in Längsrichtung, sondern quer zum Langhaus ausgerichtet sind. Da sich der Haupteingang zur Entstehungszeit des Deckengemäldes noch an der Längsseite der Kirche befand, richtete man damals die Motive in Blickrichtung zum Eingang aus.

Die zweite Besonderheit sind ein asymmetrischer Bildaufbau und das Fehlen der zu jener Zeit üblichen, harten Abgrenzungen zwischen den einzelnen Szenen. Diese für damalige Verhältnisse revolutionäre Art der Bildkomposition ist ein frühes Beispiel für die Abkehr von den pathetischen und absolut symmetrischen Formen des Barock hin zu den leichten, verspielten und asymmetrischen Formen des Rokoko. Der Maler wurde damals für sein unkonventionelles Werk hart kritisiert und die künstlerische Qualität des Gemäldes mit einem Bilderbuch verglichen.

Persönlicher Einfluss des Kirchenmalers

Das zentrale Motiv des Gemäldes zeigt Jesus auf einem Regenbogen im Himmel, umgeben von anderen Motiven mit Propheten, Engeln, König David und verschiedenen Heiligen. In der Darstellung der Hölle hat von Schönfeldt das Bild eines Mannes mit einem Bierglas in der Hand untergebracht, wobei es sich dabei um die Karikatur eines Gastwirtes aus Östad handelt, den der Maler nicht ausstehen konnte. Die Ähnlichkeit der Karikatur mit ihrem Vorbild war allerdings so groß, dass jeder im Ort ganz genau wusste, wer gemeint war.

Weitere interessante Objekte innerhalb der Kirche ist eine sitzende Madonnenstatue aus dem 14. Jahrhundert sowie die aus dem 17. Jahrhundert stammende, mit kunstvollen Schnitzereien verzierte Kanzel im Barockstil.

Kyrkvägen
450 84 Bullaren (Östad)
58°45′48.6″N 11°34′2.26″E

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