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Trullhalsar Gravfält 2018
Trullhalsar Gravfält 2018 | Foto: Bene Riobó (CC BY-SA 4.0)
Mini-Map of Sweden with marker at Gotlands Kommun

Trullhalsar Gravfält

Großes Gräberfeld bei Anga

In einem abgelegenen Waldstück zwischen dem Kirchdorf Anga und der Ostküste im mittleren Teil der Insel Gotland verbirgt sich das Gräberfeld Trullhalsar Gravfält mit rund 320 außergewöhnlich gut erhaltenen Grabstätten aus der Vendel- und Wikingerzeit.

Seinen Namen verdankt das Trullhalsar Gravfält den zahlreichen Gräbern aus der Vendelzeit (550 – 800 n. Chr.), die als leicht erhöhte, gefüllte Steinsetzungen mit einer Umrandung aus aufgeschichteten Kalksteinplatten ausgeführt wurden. Diese Form beflügelte offenbar die Fantasie, sodass man die Gräber mit Trollen verglich, die ihre Hälse empor strecken (Trullhalsar).

Innerhalb des Gräberfeldes Trullhalsar befinden sich 291 Gräber dieses Typs, der dort in unterschiedlichen Größen von zwei bis acht Metern Durchmesser und Höhen zwischen 20 und 40 Zentimetern vorkommt. Einige von ihnen tragen in der Mitte noch einen abgerundeten Stein als sogenannte Grabkugel, eine Besonderheit skandinavischer Gräber aus der späten Eisen- und Wikingerzeit.

Des weiteren befinden sich eine Schiffsetzung, 26 Steinkreise und 31 Menhire innerhalb des etwa 200 x 150 Meter großen Gräberfeldes. Die Steinkreise mit auf Abstand angeordneten Steinen, auch Richterringe genannt, besitzen Durchmesser zwischen vier und 15 Metern. Sie bestehen zum Teil aus liegenden Felsbrocken und zum Teil aus senkrecht aufgestellten Steinen. Ungefähr die Hälfte von ihnen besitzt einen Mittelstein im Zentrum des Kreises.

Von 1915 – 1916 hat man zahlreiche der Gräber archäologisch untersucht und sowohl Männer- als auch Frauengräber gefunden. Insbesondere die Frauengräber lassen anhand von Grabbeigaben vermuten, dass die Verstorbenen zu Lebzeiten sehr wohlhabend waren. Man fand Schmuck und Waffen oder auch Nahrungsmittel und in einigen Gräbern sogar Knochen von Luchsen und Bären. Da diese Tiere noch nie in freier Wildbahn auf Gotland vorgekommen sind, vermutet man, dass man den Verstorbenen Felle dieser Tiere mit ins Grab gegeben hat.


623 72 Romakloster (Anga)
57°30′25.8″N 18°44′32.7″E

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